Weinviertel auf Schiene gegen Einstellung der Schweinbarther Linie | Thema | VIDEO

07.10.2019

78% der Treibhausgasemissionen kommen aus dem Sektor Energie. Das ist Wärme, Strom und Verkehr. Öffentlicher Verkehr spart eine Menge Treibhausgasemissionen von PKWs ein. Die Bahn kann man elektrifizieren, auf Batterie oder Wasserstoff umstellen. Zukunftspotential liegt auch im autonomen Fahren. Das kann auf der Schiene viel leichter realisiert werden als auf der Straße.

Es gibt viele Menschen, die auf die Bahn angewiesen sind, weil sie kein Auto haben. Das kann sein, weil sie nicht genug Geld für ein Auto haben, weil sie jugendlich sind und noch keinen Führerschein haben, weil sie älter sind und aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr Auto fahren können, weil sie aus Überzeugung oder aus Klimaschutzgründen kein Auto verwenden wollen oder weil sie die Strecke einfach entspannt ohne Konzentration auf den Straßenverkehr zurücklegen möchten.

Die Plattform "Weinviertel auf Schiene" lud zur Fahrt von Großengersdorf nach Gänserndorf. Kurzerhand wurde der Zug zum Lesezug. Erwachsene lasen abwechselnd einen Absatz aus ihrem mitgebrachten Buch vor, Kinderbücher wurden komplett vorgelesen. Eine Fahrt mit der Schweinbarther Linie ist immer entspannt. Unbeeinflusst von Stoßzeiten auf der Straße, fährt der Zug zuverlässig seine Strecke ab. Und bei jeder Fahrt fallen die Fotografen entlang der Linie auf.

Erschrocken waren viele Teilnehmer über die zahlreichen Langsamfahrstrecken auf dem Gänserndorfer Abschnitt. Die Gleisanlangen zwischen Gänserndorf und Groß Schweinbarth werden zwar auch nach Stilllegung der Linie für Anlieferungen verwendet werden, sie sind aber in einem wesentlich schlechterem Zustand als im Abschnitt Richtung Obersdorf. Hier ist gut sichtbar, dass die geplante Stilllegung nicht überraschend kam. Schon lange wurde weder in die Gleisanlagen noch in das Wagenmaterial investiert.

Mit dem Regionalbahntag soll auf die Wichtigkeit von Nebenbahnen aufmerksam gemacht werden. Im Fall des Schweinbarther Kreuzes geht es darum, die enorme Bedeutung, die diese Verbindung für die Menschen hat, auch den Entscheidungsträgern zu vermitteln.

Den NutzerInnen ist sie bewusst.

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