Weingut der Stadt Wien: Cobenzl-Wein ist BIO
Nach dreijähriger Umstellungsphase ist es geschafft: das Weingut Wien Cobenzl ist bio-zertifiziert und Weine ab dem Weinjahrgang 2023 dürfen das Bio- Gütesiegel tragen.
Schon seit über 15 Jahren setzt man am städtischen Weingut Wien Cobenzl auf nachhaltige, umweltfreundliche Produktion und auf biologische Schädlingsbekämpfung. Seit 2015 ist das Weingut Wien Cobenzl – als eines der ersten Weingüter Österreichs überhaupt – "zertifiziert nachhaltig".
Im Jahr 2020 entschloss man sich zum nächsten Schritt und begann mit der per EU-BIO-Verordnung festgelegten dreijährigen Umstellung auf biologische Bewirtschaftung. So wurde im August 2020 der Bio-Kontrollvertrag unterschrieben und seit diesem Zeitpunkt wird nur noch nach biologischen Richtlinien produziert. "Cobenzl Weine überzeugen schon seit langem mit hoher Qualität – nun dürfen sie ab dem Weinjahrgang 2023 auch das Bio-Gütesiegel tragen," freut sich Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Die wichtigsten Eckpfeiler für Bio- Weinbau am Weingut Wien Cobenzl: Bodenpflege und Berücksichtigung natürlicher Kreisläufe
Weingartenbegrünung:
Weinstöcke reagieren sensibel auf Wetterverhältnisse. Artenreiche
Bodenbegrünung schützt die Rebflächen vor Austrocknung und Erosion. Das
erhöht den Humusgehalt im Boden und die Trauben werden widerstandfähiger
gegenüber Krankheitsbefall.
Düngung:
Gedüngt wird mit
Bio-Kompost (in Zusammenarbeit mit der MA 48) der höchsten Güteklasse
A+. Die Kompost-Düngung verbessert den Wasserhaushalt, die Durchlüftung
und die Durchwurzelbarkeit des Bodens und ist somit eines der
Grundprinzipien im biologischen Landbau: nicht die Pflanzen werden
gedüngt, sondern der Boden.
Wie schon seit 15 Jahren setzt man auch weiterhin am Weingut Cobenzl auf biologischen Pflanzenschutz. So wird etwa der Traubenwickler, ein häufiger Schädling bei Weinreben, nicht mit chemischen Insektiziden bekämpft, sondern schlicht und einfach mit Duftwolken "verwirrt". Mit Hilfe von Pheromonfallen, die einen völlig ungefährlichen und nur für den Traubenwickler wahrnehmbaren Duftstoff abgeben, unterbleibt die Fortpflanzung dieser Nachtfalterart - und die Weintrauben können ohne Schädlingsbefall heranreifen.
PIWI: Neue, widerstandsfähige Sorten
Ein weiterer Eckpfeiler des biologischen Weinbaus ist der Fokus auf
standortangepasste und robuste Pflanzen, dazu zählen auch die
sogenannten pilzwiderstandsfähigen (PIWI)-Sorten. Durch die bessere
Widerstandsfähigkeit brauchen diese Reben viel weniger Pflege und eignen
sich daher besonders gut für den biologischen Anbau. 2020 wurden
erstmals rund 2.500 Rebpflanzen der pilzwiderstandsfähigen Sorte
"Blütenmuskateller" auf der Ried Wagenspaer in Grinzing (ca. 0,5ha)
gesetzt. Weiters wurden in den Jahren der Umstellung ca. 4 Hektar
Weingärten am Bisamberg mit PIWI Sorten bepflanzt. Dort wurden Sorten
mit klingenden Namen, wie Donauriesling, Donauveltliner,
Blütenmuskateller u. Souvignier gris als Gemischter Satz ausgepflanzt.