Maßnahmenpaket gegen Roadrunner am Kahlenberg umgesetzt
Leitwände und Einbahn-Regelung an Hotspot ergänzen Anti-Straßenrowdy-Offensive der Stadt - Nacht-30er auf Zufahrtsstraße wird geprüft
Heulende Motoren, quietschende Reifen und gefährliche Straßenrennen: Was bisher rund um den Roadrunner-Hotspot Kahlenberg regelmäßig zu beobachten war, soll jetzt ein Ende haben. Neben einem bereits intensivierten Vorgehen der Stadt gegen die Roadrunner-Szene in den letzten Monaten wurde im Auftrag von Stadträtin Ulli Sima und Döblings Bezirksvorsteher Daniel Resch auch der "Hotspot" am Kahlenberg in Angriff genommen. Mit zahlreich errichteten Leitwänden und einer Änderung der bisherigen Verkehrsorganisation wird der bestehenden Roadrunner-Szene aktiv entgegengewirkt. Auf dem Abschnitt der Himmelstraße zwischen Cobenzlgasse und Gspöttgraben wurde zudem die MA 46 mit der Prüfung eines Nacht-30ers beauftragt.
"Die Sicherheit auf Wiens Straßen hat oberste Priorität. Wir gehen als Stadt daher entschlossen gegen die Roadrunner-Szene vor. In den letzten Monaten haben wir Gesetzesverschärfungen gefordert, die Schwerpunktkontrollen mit der Polizei und auch die Zusammenarbeit mit den Bundesländern ausgeweitet. Die nun erfolgten baulichen Maßnahmen an einem Szene-Hotspot wie dem Kahlenberg sind ein weiterer wichtiger Schritt um gegen Straßenrowdys vorzugehen", so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.
"Als Bezirksvorsteher steht das Wohl der Döblingerinnen und Döblinger bei mir an erster Stelle. Der Kahlenberg ist Teil des Biosphärenpark Wienerwald, diesen Lebensraum gilt es zu schützen. Seit Jahren geht der Bezirk entschlossen gegen Straßenrowdys vor. Die Unterstützung von Bund und Stadt sowie ein breites Maßnahmenpaket wird helfen, die Sicherheit maßgeblich zu erhöhen", so Bezirksvorsteher Daniel Resch.
Neue Maßnahmen für ruhige Verhältnisse am Kahlenberg
Insgesamt 65 Betonleitwände sorgen für eine Unterteilung des Parkplatzes und verhindern damit ein "Driften" der Roadrunner. Auch die getroffenen verkehrsorganisatorischen Maßnahmen am Parkplatz, wie etwa die Errichtung einer 30 km/h-Zone und ein Einbahnsystem sollen künftig ruhige Verhältnisse am Kahlenberg garantieren. Die weitere Nutzung als Parkplatz und die Befahrbarkeit für Linienbusse ist von den Maßnahmen nicht betroffen und bleibt weiterhin uneingeschränkt möglich.
Schulterschluss gegen Straßenrowdys
Auch abseits baulicher und verkehrsorganisatorischer Maßnahmen ist die Stadt gegen die grassierende Roadrunner-Szene aktiv. Erst Anfang April erfolgte von Stadträtin Sima mit ihren Amtskollegen aus Salzburg und Kärnten ein bundesländerübergreifender Schulterschluss gegen Straßenrowdys. In dem präsentierten Maßnahmenbündel wurde mit der Gründung einer Task-Force-Raser die Kooperation zwischen den Bundesländern verstärkt und weitere Verschärfungen gefordert, etwa:
- Fahrzeug-Beschlagnahme in extremen Fällen von Raserei und besonders gefährlichen Verhaltensweisen
- Einheitliches Bundesverwaltungsstrafregister
- Verschärfungen gegen Drogen-Lenker*innen
Auf dem Radar: Schwerpunktaktionen mehrfach wöchentlich
Darüber hinaus hat die Stadt in Zusammenarbeit mit der Polizei Schwerpunktaktionen gegen Roadrunner maßgeblich ausgeweitet. Bei diesen regelmäßigen "technischen Unterwegskontrollen" auf Wiens Straßen werden auffällige Fahrzeuge von der Polizei angehalten und von den Sachverständigen der Landesfahrzeugprüfstelle unter anderem mit einem mobilen Prüfbus technisch überprüft. Allein im Jahr 2021 wurden nach solchen gemeinsamen Schwerpunktaktionen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landesfahrzeugprüfstelle über 1.600 Gutachten erstellt.
Durch eine gezielte Vorauswahl der Polizei werden jene Fahrzeuge zur technischen Überprüfung vorgeführt, die in ihrer Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigt erscheinen. Das zeigt auch die Bilanz 2021: Über 92 % der kontrollierten Fahrzeuge wiesen schwere Mängel auf oder es lag sogar "Gefahr im Verzug" vor. In schweren Fällen führen die Kontrollen direkt zur Kennzeichenabnahme durch die Polizei.