MARCHFELDERHOF Erste FRÜHLINGSGRÜSSE AUS DEM MARCHFELD
Mit Frühlingsbeginn gibt es wieder gute Nachrichten!
Die Marchfelder Spargelbauern und die Spargel-Feinschmeckerschar des Landes jubeln."Dank
Petrus Mithilfe ist es endlich wieder soweit" strahlt der Raasdorfer
Spargelbauer Thomas Mazzucato-Theuringer. Der lang ersehnte Erntestart
des Königs der Gemüse hat begonnen.
Ab sofort gibt's den frisch gestochenen Marchfeldspargel in weiß, grün und violett ab Hof bei den Marchfelder Spargelbauern.
"So zeitig waren wir schon lange nicht dran", freut sich Wirt Peter Großmann
vom Marchfelderhof, dem 1.Spargelrestaurant Österreichs, und bietet als
Beilage zum Marchfeld-Spargel unter anderem Neusiedlersee Zander,
Weinviertler Beinschinken, knusprige Bauern-Backhenderln und Leberkäs an.
Was Sie noch über die Geschichte des Spargels wissen sollten:
Es
ist wieder Erntezeit für das Kaisergemüse. Doch seit wann genießt man
hierzulande Spargel? Er spielte vor allem am Kaiserhof im 18.
Jahrhundert eine große Rolle - am Hofe Maria Theresias wurde fast
täglich Spargel aufgetragen. Die weißen Gemüsestangen sind aber bereits
um 1565 rund um Wien nachweisbar.
Das Marchfeld ist seit dem 19.
Jahrhundert im Spargelanbau bedeutend, einige der dort angesiedelten
Betriebe belieferten den Wiener Kaiserhof. Das Marchfeld im westlichen
Ausläufer des pannonischen Steppenklimas bildet aufgrund hoher
Temperaturen und langer Sonnenscheindauer gemeinsam mit den besonderen
Bodentypen die perfekte Kombination für den Spargelanbau. Geschichtliche
Anekdote gefällig? Im Jahr 1809, als sich Kaiser Franz I. vor Napoleon
auf Schloss Wolkersdorf flüchtete, ließ er sich täglich frischen Spargel
anliefern.
Eine Fülle an Spargelrezepten in Kochbüchern um 1900
und historische Quellen wie Spargelkulturanleitungen zeugen vom großen
Ansehen des Spargels rund um die Residenzstadt. Bis zum Ende der
Monarchie gab es in Österreich schließlich an die 200 Hektar
Spargeläcker, ein Großteil davon lag im Marchfeld. Im Zeitalter der
Industrialisierung wurde das delikate Gemüse zunehmend auch in
bürgerlichen Kreisen nachgefragt.
1945 wurde das
Spargelpflanzen mit dem Argument "Erdäpfel sind wichtiger als Spargel"
verboten. Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln stand gegenüber so
aufwändig geernteten Luxusgütern im Vordergrund. Bereits 11 Jahre später
gab es 1956 einen neuerlicher zaghaften Beginn der Marchfelder
Spargelkulturen.
Der Spargel erlebte Mitte der 1970er Jahre
wieder einen Aufschwung, als sich Marchfelder Bauern zusammenschlossen,
um den Spargelanbau in der Region nicht aussterben zu lassen. Sie
suchten Kontakt zur Gastronomie und zu Konsumenten und bildeten 1980
schließlich den Bund der Marchfelder Spargelgüter. 1996 wurde der
"Marchfeldspargel" innerhalb der Europäischen Union als geschützte
geografische Angabe anerkannt.
Spargel war als Gemüse und
Heilpflanze bereits bei den Griechen geschätzt. Die ersten, die Spargel
in größeren Mengen kultivierten, waren die Römer. Auf ihren
Eroberungszügen brachten sie ihn vom Ursprung in Vorderasien in den
germanischen Raum.