"Das Projekt Wolfganggasse ist ein wahres
Herzensprojekt, das ich vom Spatenstich bis zur Schlüsselübergabe
begleiten durfte. Das Hauptaugenmerk lag bei Planung und Umsetzung auf
den Bedürfnissen von Alleinerziehenden, die oft vor besondere
Herausforderungen gestellt werden. Zusätzlich standen Aspekte der
ökologischen Bauweise, Nachhaltigkeit und Klima-Resilienz im Fokus der
ganzheitlichen Grätzlentwicklung. Das Projekt ist ein real gewordenes
Beispiel dafür, wie leistbarer sozialer Wohnbau der Zukunft aussehen
kann. Brachliegende, versiegelte Flächen konnten für die Menschen
zurückgewonnen und ökologisch aufgewertet werden. Ein Mehr an
Lebensqualität für eine nachhaltige Zukunft.", freut sich
Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál über die
Fertigstellung des neuen Grätzls.
Schwerpunkt Alleinerziehende
Das
neue Stadtquartier orientiert sich an den gesellschaftlichen
Veränderungen der letzten Jahre, indem es den Fokus auf Alleinerziehende
und geänderte Arbeitssituationen legt, immer unter der Prämisse einer
guten sozialen Durchmischung. Denn allein im Jahr 2022 lebten in Wien
rund 77.000 Alleinerziehende, davon etwa 65.000 Frauen (Quelle:
Statistik Austria). Hier sind neue Wohnkonzepte gefragt, die helfen
sollen, den Alltag dieser wachsenden Personengruppe zu erleichtern, wie
etwa durch die "Stadt der kurzen Wege". Beim Bauträgerwettbewerb wurden
daher von der Stadt Wien bereits Vorgaben in diese Richtung
eingefordert.
Weitere Projekte mit Fokus auf Alleinerziehende
werden in den nächsten Jahren fertiggestellt oder befinden sich aktuell
in Planung. Beispiele für solche Anwendungen finden sich etwa in den
Projekten in der Podhagskygasse, im Quartier "Am Seebogen" in der
Donaustadt oder auch bei "Wohn.syn. 21" und "Treibhaus Donaufeld" in
Floridsdorf, sowie bei "Vis a Vis" im Village im Dritten.
Unterstützendes Wohnumfeld
Besonderen
Wert legte man auf ein unterstützendes Wohnumfeld mit sozialen
Einrichtungen, wie etwa einem Kindergarten in der Anlage. Flexible
Raumkonzepte ermöglichen kostengünstiges Wohnen, angepasst an
unterschiedliche Lebensphasen. Darüber hinaus wurde mittels
Besiedelungsbegleitung, etwa durch wohnpartner und den Verein Juno,
professionelle Unterstützung bei der Ansiedelung der neuen
Bewohner*innen geboten.
Wohnen und arbeiten im Grätzl
Aufgrund
der Pandemie wurde in den letzten Jahren die Entwicklung hin zum
Home-Office beschleunigt. Im neuen Stadtviertel hat man das bereits
vorausgesehen – daher stehen Büroeinheiten zur Verfügung, die angemietet
werden können und so Wohnen und Arbeiten in unmittelbarer Nähe
ermöglichen. Auch SMART-Offices können eine bessere Balance von Arbeits-
und Familienleben schaffen.
Viel Grün- und Erholungsraum
Ein
weiterer Schwerpunkt, der sich bei der Quartiersentwicklung auf alle
neuen Stadtviertel in Wien überträgt, ist eine möglichst ökologische
Bauweise mit ausreichend Grün- und Erholungsraum. In der Wolfganggasse
bedeutet das konkret, dass nach der Fertigstellung begrünte Fassaden und
Dächer sowie Grünräume zwischen den Gebäuden für besseres Klima sorgen.
Die Nutzung steht damit im Gegensatz zur Industriebrache, die davor
jahrelang den Boden versiegelte. Der angrenzende Paula-von-Mirtow-Park
wird aktuell komplett neugestaltet und flächenmäßig verdoppelt, um für
das gesamte Grätzl als Naherholungsgebiet zu fungieren. Die
Fertigstellung des Parks ist für Sommer 2023 geplant.
Der
Meidlinger Bezirksvorsteher Wilfried Zankl freut sich über Zuwachs in
seinem Bezirk: "Das neue Grätzl in der Wolfganggasse bietet nicht nur
den neuen Bewohnerinnen und Bewohnern ein tolles Wohnumfeld. Nach der
Fertigstellung des neu gestalteten und flächenmäßig fast verdoppelten
Paula-von-Mirtow-Parks profitieren alle Anrainerinnen und Anrainer in
der Umgebung von diesem Projekt. Damit wird Meidling wieder um ein
schönes Stück lebenswerter."
Zuhause für alle Wohnbedürfnisse
Der
neue Stadtteil in Zentrumsnähe besteht aus rund 850 geförderten
Wohnungen von GESIBA, Heimbau, Neues Leben, WBV-GPA und WIGEBA sowie 181
Wohneinheiten mit 214 Pflegeplätzen der ÖJAB. Hier finden Menschen mit
ganz unterschiedlichen Wohnbedürfnissen ein Zuhause – egal ob es sich um
alleinerziehende Eltern, Familien oder Singles handelt. Das an
unterschiedliche Lebens- und Einkommenssituationen gerichtete Angebot
gewährleistet die soziale Durchmischung.
Ein besonderes Highlight
wird GLEIS//GARTEN, die zu Wiens erster Community Market Hall
umgestaltete ehemalige Remise der Badner Bahn. Dieses Grätzlzentrum
bietet neben einem umfangreichen Gastronomieangebot auch konsumfreie
Räume für gemeinschaftliche Aktivitäten, bei gleichzeitiger Bewahrung
der historischen Architektur des Remisengebäudes.
Wünsche aus der Frauenbefragung verwirklicht
Die
in der aktuellen Frauenbefragung "Wien, wie sie will" geäußerten
Wünsche der Wienerinnen zum Thema Wohnen werden im neuen Grätzl
Wolfganggasse zu einem Großteil bereits erfüllt. 15.500 Wienerinnen
haben in mehr als 77.000 Antworten ihre Ideen, Wünsche und Bedürfnisse
mitgeteilt. Kurz zusammengefasst war das Ergebnis: Die Wienerinnen
wünschen sich mehr Zeit, mehr Raum und mehr Chancen. Ausreichende Räume
bietet das neue Grätzl Wolfganggasse mit Freiflächen,
Gemeinschaftsräumen und –gärten. Um Wienerinnen mit Doppel- und
Mehrfachbelastungen bei der Zeiteinteilung zu unterstützen, setzen im
neuen Grätzl verwirklichte Konzepte an. Dabei legt man Wert auf kurze
Wege und Betreuungseinrichtungen in unmittelbarer Nachbarschaft, um
Aufwände zumindest für Wegzeiten möglichst gering zu halten. Auch Platz
für Home-Office zu haben oder die Möglichkeit, einfach und günstig
Shared Workspaces in der Wohnanlage anzumieten, unterstützen ein
effizientes Zeitmanagement. Darüber hinaus sind flexible Raumkonzepte,
die unterschiedliche Nutzungen ermöglichen, hier ein weiterer
hilfreicher Faktor.